Unterwegs auf Werra und Fulda

Jack Kater erzählt

JackFBsxHallo Leute, habe gerade ein wenig Zeit. Die Dosis sind nicht da und mein Knotenkuschelkissen hat auch mal eine Pause verdient. Also, ich muss euch mal was erzählen.
Als ich den kleinen Wettbewerb „Auf der Suche nach Rotbarts Erben“ gewonnen hatte, war ich mir gar nicht bewusst, was das alles nach sich zieht. Klar, über den alten Rotbart weiß ich so Einiges – sogar mehr, als die Menschen wohl je herausfinden werden. Jede Katze, die ein gewisses Interesse an Geschichte hat, kennt den legendären Schiffskater. Nicht wenige stammen – so wie ich – sogar von dem vierbeinigen Seemann ab. Aber nähere Informationen über meine eigene Linie des weltweit verbreiteten Rotbartclans, muss ich mir wohl erst noch mühsam erarbeiten. Einen wichtigen Ansatz dazu hat mir allerdings Rotbarts Biograph Wolfgang Schwerdt geliefert.

Da gab es nämlich Rabauke, den Sohn Rotbarts und Graulockes, den Käptn Carl seinem Bruder Piet bei einem Treffen in Amsterdam geschenkt hatte. Piet hat den Kleinen erst nach Bremen, dann nach Wanfried im Nordosten Hessens mitgenommen. Und eine Seekiste mit Geheimfächern, in denen Piet wichtige Dokumente zu schmuggeln pflegte, spielt in den Geschichten, die mir so nach und nach über die Abenteuer Rabaukes zu Ohren gekommen sind, ebenfalls eine Rolle.

Jackschiffsx

Rabauke war immer unterwegs zu Fluss und zu Lande. Und gelegentlich war auch Piet dabei, mit seiner Seekiste, die Rabauke behütete wie seinen Augapfel

Als Rabauke in Wanfried gelandet war, fand er schnell Anschluss. Kein Wunder, denn der lebenslustige Piet hatte mit der Schankmaid des Schwans angebandelt. Und bei dieser Schankmaid wohnte ein gewisser Findus, ein mit allen Wassern gewaschener Spelunkenkater. Der nahm den gerade einmal einjährigen Sohn Rotbarts sofort unter seine Fittiche. Rabauke war kein Schiffskater. Die Wochen oder gar Monate dauernden, oft genug ereignislosen, oft dafür aber entbehrungsreichen Reisen zur See waren nicht sein Ding. Trotzdem hielt es ihn nicht an einem Ort. Und so war Rotbarts Sohn, mein Urahne, von Wanfried über Witzenhausen bis Münden und darüber hinaus bekannt. So manche abenteuerliche Geschichte – die nur wiederentdeckt werden muss – rankt sich um Rabauke und noch heute finden sich dort überall Spuren von dem roten Kater, der auf der Werra auf und ab reiste, gelegentlich sogar auf der Fulda bis nach Kassel.

In Wanfried ist Rabauke übrigens dem Wolfgang erschienen und hatte ihn damals auf Rotbarts Spur gesetzt. Aber darüber wird der in seinem Buch „Rotbart. Wie alles begann“, selbst berichten. Würde man Rabaukes Abenteuer lediglich als „Geschichten am Fluss“ bezeichnen, dann wäre das sicherlich stark verharmlost. An Gefährlichkeit jedenfalls standen Rabaukes Erlebnisse in nichts denen der seefahrenden Verwandten nach. Da gab es Kriege und Pest, gefährliche Feinde in den Wäldern, Schmuggler und übereifrige Geistliche, die den Katzen als Verkörperung des Teufels auf dem Scheiterhaufen den Garaus machen wollten. Und nicht zu vergessen: die Hochwasser, die nicht nur unter den Menschen und ihren Gütern ihre Opfer gefunden hatten.

RotKat1RotKat2Neulich haben Wolfgang und Heidi einen Ausflug gemacht und sind auf eine riesige Spelunke am Ufer der Fulda gestoßen. Da gibt es in Stein gehauene Abbilder von Rabauke und einer grauen Katze, deren Rolle mir noch nicht bekannt ist (vielleicht sind es ja auch Rotbart und Graulocke, denen hier ein Denkmal gesetzt wurde?). Und als Gastgeber begrüßt ein leibhaftiger roter Kater die menschlichen Besucher aufs Freundlichste, ein wenig zurückhaltender ist da sein graugetigerter Kumpel.

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Die Menschen, die zur Spelunke gehören, wissen noch gar nichts über die legendären Katzengeschichten, die mit diesem Ort verbunden sind. Vielleicht werde ich mich mal mit dem Spelunkenkater unterhalten und mir die Geschichten erzählen lassen. Ich bin sicher, die haben viel mit Rabauke und seinen Nachkommen, also meinen Vorfahren zu tun.

So, jetzt habe ich aber keine Zeit mehr, da klappert es an der Haustür: „Dosiiiiis, wo bleibt mein Roquefort?“

JackPort1

Bis bald,
euer Jack Kater

Du lieber Kater, muss man sich denn um alles selber kümmern?

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