Was sich mir beim Stöbern auf dem Speicher des betagten Kapitänshauses zunächst als lose Sammlung von Fragmenten alter Bücher und Briefe präsentierte, entpuppte sich bei näherem Hinsehen als eine wahre historische Schatzkammer. Kapitän Carl Carlszoon hatte mit seinen Reisejournalen, den zahlreichen Skizzen und Karten und natürlich der einen oder anderen „Kuriosität“, die er von seinen Reisen in die fernen Länder mitbrachte, eine maritime Zeitkapsel aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hinterlassen. Darunter immer wieder Notizen über Schiffskater Rotbart, der – wie aus den bisher gesichteten Unterlagen hervorgeht – wohl schließlich zusammen mit Carl Carlszoon auf dessen kleinen Küstensegler in den Ruhestand gegangen war.
An dieser Stelle noch ein Ausschnitt aus der Seekarte, auf der Carlszoon noch einmal die Hai-Episode vermerkt hat.
Rotbart und der Hai
Briefe, Karten, Bücher und Schrumpfköpfe
Aus Logbuch und Journal vom 26.01.1659
Die Eintragung des Kapitäns in das Logbuch der „Zoeker“ weist für den 26.01.1659 naturgemäß nur das Wesentliche des Tages aus und spielt mit dem Hinweis auf den Hai bestenfalls auf die Rotbart-Episode an.
Die Aufzeichnungen im Journal des ersten Offiziers Carl Carlszoon sind dagegen deutlich ausführlicher und lassen an der Beteiligung des legendären Schiffskaters keinen Zweifel. Auch die Skizze des Katers mit dem Hai aus der Feder Carlszoons findet sich übrigens im ungewöhnlich reichhaltig illustrierten persönlichen Reisetagebuches, das in gedruckter Form erst 1683 erschienen ist.
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Das Journal des Carl Carlszoon

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Rotbart und der Hai
Die Geschichte von Rotbart und dem Hai wurde noch viele Jahrzehnte nach dem Tode des legendären Schiffskaters in den Menschen- und Katzenspelunken der Häfen in aller Welt erzählt. Im Laufe der Zeit war die Geschichte natürlich immer weiter ausgesponnen worden, obwohl die Sache in Wirklichkeit natürlich nicht ganz so spektakulär gewesen war. Ja, es gab eine Flaute und auch die Vorräte waren zur Neige gegangen. Weiterlesen →